Seite drucken 09. März 2016
 

Workshop "Einfach Genial - Rechtschreibatelier"

Großschreibung von Nomen? Überflüssig ... oder etwa nicht?

"Du führst ein Leben ohne Sorgen, 24 Stunden, 7 Tage nichts gefunden" - so singt die Band Glasperlenspiel in ihrem Nummer 1 Hit "Geiles Leben". Wenn, ja wenn da nicht die Großschreibung von Nomen als ein für die deutsche Rechtschreibung kennzeichnendes und wichtiges Phänomen wäre!

Warum aber Nomen großschreiben, wenn doch auch jeder meinen Text versteht, wenn ich einfach alle Wörter kleinschreibe? Und wenn das Schreiben einer Nachricht in den sozialen Medien wie WhatsApp oder Snap Chat viel zu lange dauern würde, wenn ich mich auch noch um die Großschreibung von Nomen kümmern würde! Warum also diese Rechtschreibregel merken und anwenden?

In der BrandBoxx haben wir im Gespräch mit dem Team von "einfach genial" entdeckt, dass großgeschriebene Wörter auffallen und aus einem Text herausfallen. Und das zu Recht: Schließlich sind Nomen die einen Text bestimmenden Wörter, sind die handelnden Subjekte, benennen die Orte, die für Geschichten wichtigen Gegenstände und so weiter. Wir haben dann festgestellt, dass wir schon ganz schön viel über einen Text sagen können, wenn wir nur die Nomen lesen. Ist es also vielleicht doch sinnvoll, diese Wörter großzuschreiben, damit sie uns schnell ins Auge fallen?

Darüber hinaus ist uns schnell klar geworden, dass die Großschreibung von Nomen nun mal zur deutschen Rechtschreibung dazugehört und ein Bewerbungsschreiben diesen Regeln entsprechen muss. Und weil das Praktikum bald vor der Tür steht, wurde es plötzlich wichtig für uns, eine Bewerbung richtig schreiben zu können. Wäre ja ziemlich ärgerlich, wenn wir nur aufgrund ein paar Rechtschreibfehler unseren Traumjob nicht kennenlernen dürfen!

Also machten wir uns an die Arbeit. Und weil es sich mit Spaß viel leichter lernt, nahmen wir in Teams unsere Lieblingssongs "Geiles Leben" von Glasperlenspiel und "Astronaut" von Sido feat. Andreas Bourani unter die "Nomenlupe". Als wir alle Nomen in den Songtexten gefunden hatten, haben wir sie auf Leinwänden gestaltet. Besonders der großgeschriebenen erste Buchstabe wurde aufwendig verziert, mit verschiedenen Materialien von der bunt gefüllten Materialtheke beklebt, mit Glitzer hervorgehoben, mit Strasssteinen veredelt.

Und spätestens bei der Präsentation war uns - um es mit Sidos Worten zu sagen - klar: "Und beim Anblick dieser Schönheit fällt uns alles wieder ein: Schreib Nomen groß, um ein Praktikant zu sein!"